Die Britisch Kurzhaar

GIC Nikodemus von Kondwiramur, 1998

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Britisch Kurzhaar in England in mehreren Farben gezüchtet. So gab es schon Best-in-Show Gewinner in silber-tabby, schwarz, weiß, bicolor und blau. Etwa zur gleichen Zeit gab es auch in Frankreich eine gezielte Zucht der dort ansässigen "Chartreux", einer blauen Kurzhaarkatze.

Durch die beiden Weltkriege litt natürlich auch die Katzenzucht sehr stark, und so begann man erst wieder in den 50er Jahren mit einer gezielten Zucht der Kurzhaarkatzen. Leider war nicht mehr sehr viel Zuchtpotential vorhanden, so daß man in Deutschland begann, Perser in die Kurzhaar einzukreuzen. Teilweise nahm man auch Chartreux als auch die Britisch Kurzhaar. Durch diese Kombinationen entstanden Katzen mit gutem Typ und hellem, kurzem Fell. Die blaue Variante wurde mit der Zeit im deutschsprachigen Raum als "Kartäuser" bekannt.

Im Jahr 1977 wurden in der FIFe zwei getrennte Standards erstellt, einmal für die französische Chartreux, die nur blau sein durfte, und zum anderen für die Britisch Kurzhaar in blau und vielen anderen Farben. Dennoch waren die Briten in Deutschland noch nicht einheitlich in ihrer Ausprägung. Es gab die über Perser gezogenen typvollen und auch die teilweise über Hauskatzen entstandenen Katzen. So wurde fünf Jahre später noch einmal eine Trennung vollzogen, nämlich die zwischen Britisch Kurzhaar und Europäisch Kurzhaar.

Die Europäer müssen rein kurzhaarig und ohne Einkreuzung fremder Rassen gezüchtet werden. Sie entsprechen in ihrem Erscheinungsbild einer durchschnittlichen europäischen Hauskatze. Der Körpertyp soll robust und geschmeidig sein.

Die Britisch Kurzhaar ist generell eine sehr angenehme Hausgenossin, nicht zu wild und nicht zu langweilig. Sie kann ihre Menschen durch ihr plötzlich aufbäumendes Temperament erheitern und dann wieder sehr lieb und anhänglich sein. Sie ist widerstandsfähig und pflegeleicht. Das kurze Fell braucht nur hin und wieder gebürstet zu werden.

Es gibt kleinere Wesensunterschiede bei den verschiedenen Farbschlägen der Briten: Die blauen sind ruhiger, eigenständiger und nicht unbedingt "Knuddelkatzen". Rote und schildpatt Katzen sind temperamentvoller, Cremies wiederum anhänglicher. Die Silver- und Golden-Shadeds sind sensibler. Sie neigen dazu, sich auf einen Menschen zu prägen und sind sehr aufmerksam und auch eigensinnig. Bi- und Tricolor können als lebhaft und menschenbezogen, jedoch auch kapriziös beschrieben werden. Vertreter der relativ jungen Variante Colourpoint sind lieb und problemlos, sie können das Erbe ihrer Ur-Ur-Ahnen, der Siamkatzen, nicht ganz verleugnen, jedoch ohne deren Frühreife und laute Stimme.

Natürlich ist jede Katze ein Individum. Die charakterliche Prägung hängt auch wesentlich von den Erfahrungen in den ersten Lebensmonaten - sowohl beim Züchter als auch beim neuen Besitzer - ab. Auch mag es einige für ihre Farben untypische Katzen geben. Am besten läßt man sich Züchter seiner Wahl beraten, der die Stärken und Schwächen seiner Katzen genau kennen sollte.

O-Wurf von Kondwiramur, 1998

 Bilder vom T-Wurf geb. am 03.01.2004:             

Bilder vom U-Wurf geb. am 29.03.2004

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[Text aus einem Flyer des 1. DEKZV]

© Copyright Sylvia und Frank Czernetzki / Last Update: 27.12.2004